Beratungsstellen Arbeit

Die Beratungsstellen Arbeit sind ortsnahe Anlaufstellen für arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen. Die Beratungsstellen informieren und unterstützen ratsuchende Personen bei Fragen zu Qualifizierung und Beschäftigung, bei wirtschaftlichen oder psychosozialen Problemlagen sowie zu arbeits- und sozialrechtlichen Themen. Ebenso eröffnen sie Wege zu weiterführenden Hilfs- und Beratungsangeboten und bieten niedrigschwellige Begegnungsmöglichkeiten an.

Sie werden aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes gefördert und sind in allen 53 Kreisen und kreisfreien Städten in NRW zu finden.

Beratung bei ausbeuterischer Beschäftigung

Die Beratungsstellen Arbeit sind zudem ein wichtiger Baustein im landesweiten Beratungsnetzwerk gegen Arbeitsausbeutung. Als ausbeuterisch sind Beschäftigungsverhältnisse einzuordnen, in denen vorgeschriebene Arbeitsbedingungen umgangen werden, zum Beispiel durch die Umgehung des gesetzlichen Mindestlohns, fehlende Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall oder bei Urlaub oder durch unrechtmäßige Kündigungen.

Die Beratungsstellen Arbeit informieren über geltendes Arbeitsrecht und unterstützen Betroffene u. a. bei der Suche nach einer anwaltlichen Vertretung. In einem Beratungsnetzwerk gegen Arbeitsausbeutung kooperieren sie mit den bestehenden landes- und bundesgeförderten Projekten in NRW.

Die Beratungsstellen Arbeit unterstützen die Ratsuchenden im Rahmen des Rechtsdienstleistungsgesetzes. Sie übernehmen keine gerichtliche und außergerichtliche Vertretung.

Fachliche Begleitung des Landesprogramms

Die G.I.B. übernimmt mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW und des Europäischen Sozialfonds (ESF) die fachliche Begleitung des Landesprogramms. Sie stellt den landesweiten Erfahrungsaustausch der Einrichtungen untereinander sicher und unterstützt die Vernetzung und Zusammenarbeit auf Landesebene sowie in den Regionen. Durch Fortbildungsangebote, Informationsdienste und Monitoring trägt die G.I.B. zur Qualitätssicherung und -entwicklung der Beratungsstellen Arbeit bei.

 

  • Berichte aus der Praxis

    Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) NRW veröffentlicht aktuelle Berichte aus der Praxis der Beratungsstellen Arbeit.

    Im Rahmen des Monitoring der ESF-geförderten Programme erstellt die G.I.B. jährlich einen ausführlichen Jahresbericht zu den Beratungsstellen Arbeit. Den aktuellen Bericht können Sie hier herunterladen.

  • Netzwerk gegen Arbeitsausbeutung NRW

    Die meisten Beschäftigten arbeiten zu fairen Arbeitsbedingungen. Leider gilt dies jedoch nicht für alle Arbeitnehmenden. Um hier den Betroffenen schnelle und zielgerichtete Hilfen anzubieten, fördern das Land NRW und der Bund vielfältige Beratungsangebote für Menschen in prekären und ausbeuterischen Beschäftigungsverhältnissen. Gemeinsam bilden diese ein landesweites Netzwerk gegen Arbeitsausbeutung in NRW.

    Die Beratungsstellen Arbeit sind ein wesentlicher Bestandteil dieses Netzwerkes.

    Insbesondere zugewanderte Menschen sind von prekären Beschäftigungsverhältnissen und Formen von Arbeitsausbeutung betroffen. Mit dem Landesprojekt Arbeitnehmerfreizügigkeit fair gestalten unterstützt der Träger Arbeit und Leben NRW die Beschäftigten mit muttersprachlicher Beratung bei der Durchsetzung ihrer Rechte. Die Beratenden sprechen Rumänisch, Bulgarisch, Griechisch und Englisch.

    Das Projekt Arbeitsmigration fair begleiten! des Trägers Arbeit und Leben NRW informiert Interessierte bereits vor der Aufnahme einer Arbeit in Deutschland über Soziale Medien über Leben und Arbeiten in Deutschland.

    Die Aktion Würde und Gerechtigkeit e.V. bietet kostenfreie Hilfe bei arbeitsrechtlichen Fragen für ausländische Beschäftigte. Darüber hinaus unterstützt die Initiative insbesondere die Beratungsstellen Arbeit bei arbeitsrechtlichen Fragestellungen.

    Neben den vom Land geförderten Beratungsangeboten gibt es in NRW weitere Beratungsstellen für ausländische oder mobile Beschäftigte, die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert werden. Auch sie sind Teil des Netzwerkes gegen Arbeitsausbeutung in NRW. Informationen zu den Angeboten und Standorten der Beratungsstellen finden sich bei Faire Mobilität, Faire Integration und bei der Servicestelle gegen Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel.

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