Langzeitarbeitslose in NRW
Kurzbericht 2/2018
Januar 2019
Arbeit ist zentraler Bestandteil unserer Gesellschaft. Neben der Existenzsicherung bietet Arbeit die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen und sich in die Gesellschaft zu integrieren. So individuell, wie man sich durch Arbeit in die Gesellschaft einbringen kann, so verschieden sind auch die Gründe, wieso Menschen arbeitslos werden oder auch bleiben. Dabei sind vor allem lange Phasen der Arbeitslosigkeit nicht nur persönlich eine Belastung, sie verringern auch die Wahrscheinlichkeit einer Integration in den Arbeitsmarkt. Neben der Reintegration in den Arbeitsmarkt ist vor allem die Prävention eine Möglichkeit, Arbeitslosigkeit zu verhindern. Zu beidem bedarf es jedoch einer zugeschnittenen und aktuellen Informationsgrundlage, um daraus weitere Handlungsstrategien für arbeitsmarktpolitische Akteure abzuleiten. Im vorliegenden Kurzbericht 2/2018 wird deshalb die Gruppe der Langzeitarbeitslosen in Nordrhein-Westfalen untersucht.
Wichtiges vorab: Seit einigen Jahren ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Nordrhein-Westfalen in ähnlichem Maße rückläufig wie die der Nicht-Langzeitarbeitslosen. Langzeitarbeitslose weisen typische Strukturmerkmale auf: Sie sind öfter geringqualifiziert, sind häufig älter, suchen meist eine Helfertätigkeit und werden überwiegend im Rechtskreis SGB II betreut. Zudem ist mehr als jede zehnte langzeitarbeitslose Person alleinerziehend. Lange Phasen von Arbeitslosigkeit verringern die Wahrscheinlichkeit einer Integration in den Arbeitsmarkt. So haben sich die Anteile der Personen mit einer Arbeitslosigkeitsdauer von mehr als zwei Jahren im Zeitverlauf vergrößert – hier kann von einer Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit ausgegangen werden.