Fachkräftemangel in Gesundheitsberufen
Kurzbericht 2/2019
Januar 2020
Die Fachkräftesicherung wird in den letzten Jahren zunehmend als wichtiges arbeitsmarktpolitisches Thema wahrgenommen, insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Engpässe in einigen Berufen. Durch fehlendes qualifiziertes Personal besteht das Risiko, dass die Pflegequalität und die Leistungsfähigkeit von Unternehmen und Betrieben eingeschränkt werden kann und gesundheitspolitische Vorgaben und Reglementierungen, in Bezug auf die Pflege von älteren oder kranken Menschen, nicht mehr gewährleistet werden können. Die Probleme bei der Besetzung von Stellen in Gesundheits- und Pflegeberufen werden im vorliegenden Kurzbericht 2/2019 genauer untersucht, um eine fundierte Grundlage für arbeitsmarktpolitische und wirtschaftliche Akteure zu schaffen.
Wichtiges vorab: Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften ist in den Gesundheitsberufen, wie auch in vielen anderen Berufen, stark angestiegen. Gleichzeitig sank die Zahl der entsprechend qualifizierten Arbeitslosen. Das Angebot an passend qualifizierten Arbeitskräften kann die Nachfrage oft nicht decken. Ein Vergleich zwischen den gemeldeten Arbeitsstellen und den Arbeitslosen zeigt in den Gesundheitsberufen einen Mismatch: Häufig gibt es einen Überhang an Arbeitslosen auf Helferniveau, währenddessen eher das Fachkraftoder Spezialistenniveau nachgefragt wird. Mehrere Engpassindikatoren weisen auf Engpässe in der Berufsgruppe der nicht ärztlichen Therapie und Heilkunde auf Spezialistenniveau hin. Zudem gibt es Engpässe bei Fachkräften in der Alten-, Gesundheits- und Krankenpflege, für den Rettungsdienst und in der Geburtshilfe. Bei diesen Gesundheitsberufen handelt es sich überwiegend um Altenpfleger/Altenpflegerinnen, Gesundheits- und Krankenpfleger/Krankenpflegerinnen und Physiotherapeuten/Physiotherapeutinnen. Auch in anderen Gesundheitsberufen lassen sich Anzeichen für Engpässe ausmachen. In der Altenpflege lässt sich eine Verschiebung der Stellenmeldungen feststellen: Zuungunsten von Fachkraftstellen werden immer mehr Helferstellen gemeldet. Die Zahl hat sich hier innerhalb der letzten vier Jahre mehr als verdoppelt.