Der neue Bericht untersucht Strukturen und Entwicklungen der Beschäftigung in Nordrhein-Westfalen insbesondere unter dem Aspekt der atypischen Beschäftigung und der Niedriglohnbeschäftigung.
Die Gesamtzahl der Erwerbstätigen ist in Nordrhein-Westfalen zwischen 2008 und 2018 um 8,7 % auf 9.550.100 gestiegen.
Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zeigt sich im selben Zeitraum eine noch größere Steigerung um 17,1 %. Diese Zunahme geht zum größten Teil auf den Anstieg der Teilzeitbeschäftigung zurück (+76,2 % ggü. +5,7 % bei der Vollzeitbeschäftigung). 2018 waren 27,4 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Teilzeit tätig.
2018 wurden auf Basis des Mikrozensus in Nordrhein-Westfalen 1.691 Mio. atypisch Beschäf-tigte ermittelt – mit 70 % ist der Großteil davon weiblich. Unter den atypisch Beschäftigten stellen die Teilzeitbeschäftigten (mit weniger als 21 Wochenstunden) die größte Gruppe dar, gefolgt von den befristet Beschäftigten, den geringfügig Beschäftigten und schließlich den Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmern.
Die Zahl der geringfügig entlohnt Beschäftigten (auf Basis der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit) ist von 2008 bis 2018 gestiegen. Ausnahme ist das Jahr 2015, dem Jahr der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns, als die Zahl gegenüber dem Vorjahr einmalig gesunken ist. Dieser Rückgang geht vor allem auf die ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigung zurück. Die Zahl der Beschäftigten im Nebenjob ist dagegen seit 2008 kontinuierlich angestiegen – hier gibt es rund 42 % mehr geringfügig Beschäftigte im Nebenjob.
Ende 2018 arbeiteten in Nordrhein-Westfalen 867.620 sozialversicherungspflichtige Vollzeit-Beschäftigte unterhalb der westdeutschen Niedriglohnschwelle von 2.289 Euro monatlichem Bruttoeinkommen. Das sind 19,2 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Voll-zeit, 2014 lag dieser Anteil noch bei 18,8 %.
Frauen sind deutlich häufiger im Niedriglohnsektor beschäftigt als Männer. So liegt der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten bei den Frauen bei 27%, während bei den Männern 15,6 % der Vollzeitbeschäftigten zu den Niedriglohnbeschäftigten zählen. Allerdings ist gegenüber 2014 der Frauenanteil gesunken, d. h. die wachsende Zahl der Niedriglohnbeschäftigten geht vor allem auf die Männer zurück.
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