Der neue Themenbericht untersucht die Fachkräftesituation in Nordrhein-Westfalen mit dem Fokus auf den Gesundheitsberufen. Ergebnisse zu anderen Berufen lassen sich dem Bericht ebenfalls entnehmen.
Ende 2018 waren in Nordrhein-Westfalen fast 7 Millionen Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Beschäftigungsquote ist von ursprünglich 53,0 Prozent im Jahr 2014 auf 57,1 Prozent im Jahr 2018 angestiegen, währenddessen die Arbeitslosenquote von 8,2 Prozent auf 6,8 Prozent zurückging.
Die positiven Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt zeigen sich auch in der gestiegenen Zahl an gemeldeten Arbeitsstellen. Im Vergleich zu 2014 gibt es im Jahr 2018 rund 78 Prozent mehr gemeldete Stellen für qualifizierte Arbeitskräfte. Gleichzeitig ist die Zahl an qualifizierten Arbeitslosen um etwa 20 Prozent von 2014 bis 2018 gesunken.
Die steigende Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften und der gleichzeitige Rückgang an entsprechend qualifizierten Arbeitslosen führt in einigen Berufen zu Stellenbesetzungsschwierigkeiten beziehungsweise Engpässen. Vor allem ist dies bei den Mechatronik- Energie- und Elektroberufen, den medizinischen Gesundheitsberufen und den Hoch- und Tiefbauberufen festzustellen. Hier entfallen verhältnismäßig wenig Arbeitslose auf relativ viele vakante Stellen. Gleichzeitig fällt die Zeit, die vergeht bis die vakanten Stellen in diesen Berufen besetzt werden, mit 146 beziehungsweise 155 Tagen im Jahresdurchschnitt relativ lang aus.
Bei differenzierterer Betrachtung fällt auf, dass vor allem die Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege, im Rettungsdienst und in der Geburtshilfe, in der nicht ärztlichen Therapie- und Heilkunde, in der Altenpflege und bei der Fahrzeugführung im Eisenbahnverkehr in besonderem Maße von Engpässen betroffen sind.
In vielen Regionen Nordrhein-Westfalens zeigen sich in denselben Berufen Engpässe wie auf Landesebene insgesamt – allerdings sind auch Unterschiede zwischen den NRW-Regionen feststellbar. Zudem zeigt sich, dass das Land Nordrhein-Westfalen in weniger Berufen Engpässe verbucht, als dies in den westdeutschen Bundesländern beziehungsweise bundesweit der Fall ist.
Weitere Analysen zeigen darüber hinaus, dass sich die Berufe hinsichtlich ihrer Anteile an Teilzeitbeschäftigten, geringfügig Beschäftigten, Helfertätigkeiten, der Geschlechterzusammensetzung, aber auch hinsichtlich ihrer Altersstruktur unterscheiden. Hier könnten Potenziale geschöpft beziehungsweise etwaige Risiken identifiziert werden.
Den neuen Themenbericht „Fachkräftesituation in Nordrhein-Westfalen“ finden Sie hier.