Seit einigen Jahren geht die Zahl der Arbeitslosen kontinuierlich zurück. Auch bei den Langzeitarbeitslosen ist ein Rückgang zu verzeichnen. Zu beobachten ist bei Langzeitarbeitslosen jedoch eine besondere Dynamik, außerdem weisen sie typische Strukturmerkmale auf. Im Kurzbericht 02/2018 haben wir uns den Bestand, die Entwicklung und Dynamik der Langzeitarbeitslosigkeit einmal genauer angeschaut.
Langzeitarbeitslose weisen typische Strukturmerkmale auf: Sie sind öfter geringqualifiziert, häufig älter, suchen meist eine Helfertätigkeit und werden überwiegend im Rechtskreis SGB II betreut. Zudem sind Langzeitarbeitslose häufiger alleinerziehend als Nicht-Langzeitarbeitslose.
Im Zeitverlauf hat sich die Gruppe der Personen vergrößert, welche länger als zwei Jahre arbeitslos sind – hier kann von einer Verfestigung der Arbeitslosigkeit gesprochen werden. Bei den Langzeitarbeitslosen gibt es dennoch eine besondere Dynamik: Die Zahl der Zu- und Abgänge übersteigt deutlich den Bestand, wobei es mehr Abgänge als Zugänge aus Langzeitarbeitslosigkeit gibt. Rund 62 Prozent der Abgänge münden in Nichterwerbstätigkeit, 22 Prozent in Maßnahmen bzw. Ausbildung und 16 Prozent in eine Erwerbstätigkeit ein. Im Zeitraum von September 2017 bis August 2018 fanden rund 47.200 ehemals Langzeitarbeitslose eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt oder gingen in die Selbstständigkeit ab.
Rund 42 Prozent der Abgänge in Beschäftigung erfolgen in Verkehrs- und Logistik-, Handels- und Fertigungsberufe. Zudem sind Langzeitarbeitslose deutlich häufiger in Reinigungs-, Lebensmittel- bzw. Gastgewerbeberufen tätig. Dabei erfolgt die Arbeitsmarktintegration von Langzeitarbeitslosen ähnlich nachhaltig wie bei den Nicht-Langzeitarbeitslosen.
Der Kurzbericht 02/2018 steht hier als Download zur Verfügung.