Der neue Bericht untersucht die ersten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen.
Der Einfluss der Corona-Pandemie und der in diesem Zusammenhang getroffenen Maßnahmen auf den nordrhein-westfälischen Arbeitsmarkt ist 2020 deutlich feststellbar.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ging um -0,2 Prozent zurück (Juli 2020 ggü. Juli 2019). Der Rückgang umfasst überwiegend die Arbeitnehmerüberlassung (-14,4 %), das Gastgewerbe (-7,0 %) und das verarbeitende Gewerbe (-3,1 %). Eine Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung kann in den Wirtschaftsabschnitten Bergbau, Energie- und Wasserversorgung/Entsorgung (+5,3 %), bei der öffentlichen Verwaltung und Sozialversicherung (+3,6 %), im Wirtschaftsabschnitt Erziehung und Unterricht (+2,6 %), im Baugewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (beide jeweils +2,3 %) festgestellt werden.
Die Arbeitslosenquote ist im Zuge der Pandemie von 6,7 auf 8,2 Prozent angestiegen (März 2020 bis August 2020). Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Anstieg der Zahl der Arbeitslosen um +21,8 Prozent feststellbar. Diese Zunahme ist insbesondere auf den sehr starken Anstieg (+47,1 %) im Rechtskreis SGB III zurückzuführen, im SGB II gab es hingegen einen deutlich kleineren Anstieg (+10,7 %). Überdurchschnittlich starke Zunahmen lassen sich bei Männern (+24,6 %), den 15- bis unter 25-Jährigen (+25,9 %) und bei Ausländerinnen und Ausländern (+26,3 %) konstatieren (August 2020 ggü. August 2019).
Auch die Zahl der Leistungsbeziehenden von Arbeitslosengeld (SGB III) stieg im Vorjahresvergleich kräftig an (+38,7 %), insbesondere bei Personen unter 25 Jahren (+58,9 %) und Ausländerinnen und Ausländern (+55,4 %; Juni 2020 ggü. Juni 2019).
Im April 2020 gab es mit rd. 1.2 Mio. Personen die höchste Zahl bei der Kurzarbeit, was 17,2 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ausmachte. Bis Juli 2020 halbierte sich die Zahl auf rd. 603.000 Personen.
Die Zahl neuer arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen ging um gut -50 Prozent zurück, am stärksten bei der freien/sonstigen Förderung (-63,7 %) und bei Maßnahmen der Aktivierung und beruflichen Eingliederung (-57,5 %; Juni 2020 ggü. Juni 2019).
Im Ausbildungsjahr 2019/2020 gab es in Nordrhein-Westfalen -7,8 Prozent weniger gemeldete Berufsausbildungsstellen bei gleichzeitig -10 Prozent weniger Bewerberinnen und Bewerbern. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es +8,5 Prozent mehr unbesetzte Ausbildungsstellen und +20,7 Prozent mehr unversorgte Bewerberinnen und Bewerber (September 2020 ggü. September 2019).
Der neue Bericht kann hier heruntergeladen werden.