Am 02.07.2021 endete die zweite Erprobungsphase der berufswahlapp. Auch dieses Mal haben ausgewählte Schulen aus acht Bundesländern (Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Saarland) mitgemacht. Die Rückmeldungen wurden anschließend bis zum 27.07.2021 durch die Interval GmbH wissenschaftlich ausgewertet. Nun liegen die spannenden Ergebnisse vor.
Positiv zurückgemeldet wurde u. a., dass die berufswahlapp einen hohen Aufforderungs- und Motivationscharakter für die Schülerinnen und Schüler hat. Ebenso positiv bewertet wurde die integrierte Pinnwand, die es möglich macht, Inhalte von bearbeiteten Aufgaben der Jugendlichen mit der Lehrkraft zu teilen. Wünschenswert hingegen wäre beispielsweise, die maximale Zeichenzahl bei den Storys und Statements zu erweitern, um die Möglichkeit zu bieten, Ideen umfassend auszuformulieren. Des Weiteren wünschen sich sowohl die Lehrkräfte als auch die Jugendlichen Feedbackmöglichkeiten bei den Aufgaben innerhalb der berufswahlapp.
Einige Anregungen der Jugendlichen und der Lehrkräfte werden bereits in der finalen dritten Erprobung des Release III im Herbst 2021 realisiert. Unter anderem sollen die Gamificationelemente weiter ausgebaut werden. Ebenso sollen die Aufgaben in der berufswahlapp interaktiver gestaltet werden. Daneben wird die maximale Zeichenzahl der Storys und Statements erweitert sowie eine Feedbackmöglichkeit bei Aufgaben möglich gemacht werden. All diese Erkenntnisse und daraus resultierenden Änderungen sind den engagierten Teilnehmenden zu verdanken, die trotz der schwierigen Umstände durch die Corona-Situation eine zweite Erprobung möglich gemacht haben.
Für den erzielten Erkenntnisgewinn bekam die G.I.B. NRW die Möglichkeit, sich über Videokonferenzen in ausgewählte Erprobungsklassen – sogenannte Fokusgruppen aus unterschiedlichen Schulformen und Jahrgangsstufen – einzuwählen. Aus dieser Teilnahme konnten Eindrücke aus den Diskussionen der Schülerinnen und Schüler zur berufswahlapp gewonnen werden. Zusätzlich wurden die zahlreichen Rückmeldungen der Lehrkräfte in zwei Videokonferenzen mit teilnehmenden Lehrkräften gebündelt. Daneben haben mehr als 600 Schülerinnen und Schüler sowie drei Dutzend Lehrkräfte der benannten acht Bundesländer ihre Erfahrungen und Eindrücke aus der Erprobung in einem Online-Fragebogen geschildert.
Etwa die Hälfte aller teilnehmenden Schülerinnen und Schüler und rund ein Drittel der involvierten Lehrkräfte wurden für die zweite Erprobung neu hinzugewonnen. Diese durften somit erste Erfahrungen mit der berufswahlapp machen. Zudem waren auch hunderte Jugendliche der Sekundarstufe I und II sowie Lehrkräfte, die bereits bei der Testung der Vorversion der berufswahlapp dabei waren, wieder an Bord. So wurden diese zum zweiten Mal nach ihrer Meinung zu der neuen berufswahlapp befragt und konnten sich ein Bild zu den erweiterten Features machen. Der entscheidende Vorteil liegt darin, dass zum einen neue Impulse in die Entwicklung miteinfließen und zum anderen Teilnehmende aus der ersten Erprobung den Entwicklungsstand evaluieren können. Der Erkenntnisgewinn wird damit optimal erschlossen.
Hinter dem Projekt steht ein Projektkonsortium von acht Bundesländern (Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland). Vertreten sind außerdem das Bundesinstitut für Berufsbildung, die Bundesagentur für Arbeit, die BAG Berufswahlpass sowie das BMBF als Zuwendungsgeber mit einem Gaststatus. Die Federführung für das Projektvorhaben liegt beim Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch das MAGS und das MSB. Der G.I.B. obliegt die operative Projektleitung und -umsetzung.