Im Entwicklungsprojekt „Berufswahlpass 4.0“ wird der bekannte analoge Berufswahlpass (BWP), der in NRW und bundesweit an vielen Schulen genutzt wird, zur „berufswahlapp“ digital weiterentwickelt.
Vom 19.04.2021 bis zum 02.07.2021 konnte trotz der erschwerten, durch Corona bedingten, Situation die zweite Erprobung der berufswahlapp (Release 2) erfolgreich durchgeführt werden. Hierzu nahmen Erprobungsschulen aus acht Bundesländern (Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Saarland, Nordrhein-Westfalen, Bremen) teil.
Mehr als 2000 Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte aus rund 50 Erprobungsschulen waren eingeladen, die berufswahlapp auszuprobieren. Viele Schulen waren bereits das zweite Mal an einer Erprobung beteiligt. Ebenfalls konnten neue Erprobungsschulen für die zweite Erprobung hinzugewonnen werden. Online-Handreichungen, telefonische Hilfestellung und Erklärvideos unterstützten die mehr als 160 zuständigen Lehrkräfte bei der Anleitung der Erprobung, die pandemiebedingt im Wechselunterricht durchgeführt wurde.
Das Feedback der Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte wurde in zwei Videokonferenzen mit Lehrkräften sowie in diversen Fokusgruppen mit unterschiedlichen Schulformen und Jahrgangsstufen gesammelt. Daneben haben mehr als 600 Schülerinnen und Schüler sowie drei Dutzend Lehrkräfte aus sieben der acht Bundesländer ihre Erfahrungen und Eindrücke aus der Erprobung in einem Online-Fragebogen geschildert.
Aktuell werden die Fragebögen aus den Schulen durch die Interval GmbH wissenschaftlich ausgewertet. Dank des Engagements aller Beteiligten können daraus resultierende Erkenntnisse in die weitere Entwicklung miteinfließen. Parallel zur Auswertung der zweiten Erprobungsphase wird die dritte und finale Version (Release 3) der berufswahlapp konzipiert, programmiert und ins Design gesetzt.
Im Herbst 2021 wird die Erprobung des dritten Release gestartet, worin weitere Funktionen und Features mit den Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften der Erprobungsschulen getestet werden. Die Entwicklung der berufswahlapp erfolgt in drei Etappen (Release 1, 2 und 3). Dies ermöglicht ein agiles Projektvorgehen. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte werden an der Entwicklung aktiv beteiligt.
Die berufswahlapp wird auch inhaltlich neu konzipiert. Die Inhalte werden auf wissenschaftlicher Basis von Expertinnen und Experten aus Mediendidaktik und Berufswahlforschung erstellt. Daneben treibt auch das Projektkonsortium, in dessen Rahmen die Entwicklung des neuen Instrumentes erfolgt, den Fortschritt der Anwendung voran. Das Projektkonsortium besteht aus Vertreterinnen und Vertretern aus acht Bundesländern (Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland). Mitglied sind außerdem das Bundesinstitut für Berufsbildung, die Bundesagentur für Arbeit, die BAG Berufswahlpass sowie das BMBF als Zuwendungsgeber mit einem Gaststatus. Die Federführung für das Projektvorhaben liegt beim Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch das MAGS und das MSB. Der G.I.B. obliegt die operative Projektleitung und -umsetzung.