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Neuer DGB-Flyer zum Missbrauch von Werkverträgen

In der Ernährungsindustrie, dem Baugewerbe, der Metallindustrie, aber auch bei Dienstleistern in der Logistik, im Handel und im Gesundheitswesen - überall steigt die Zahl der Arbeitskräfte, die nicht zur Stammbelegschaft zählen, sondern per Werkvertrag bei einem externen Unternehmenbeschäftigt sind. Besonders absurd ist, wenn diese Werkunternehmen Teil des eigenen Konzerns sind. Der DGB hat in einem Flyer die wichtigsten Fakten zusammengetragen.

Missbrauch von Werkverträgen und Leiharbeit stoppen - jetzt!

Das Gesetz gegen den Missbrauch von Werkverträgen und Leiharbeit wurde von der CSU gestoppt - obwohl Union und SPD im Koalitionsvertrag zugesagt hatten, etwas gegen diesen Missbrauch zu unternehmen. Und das ist dringend notwendig. Denn anders als Arbeitgeber und CSU behaupten, ist der Missbrauch von Werkverträgen ein echtes Problem. Die Gewerkschaften fordern deshalb, das Gesetz gegen den Missbrauch von Werkverträgen und Leiharbeit möglichst schnell zu verabschieden.

Empirische Untersuchungen zeigen: Die Argumente der Gewerkschaften sind berechtigt

Ihre Argumente können DGB und Gewerkschaften durch Befragungen und empirische Untersuchungen belegen. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung und mehrere Befragungen von Gewerkschaften bei Betriebsräten aus dem Jahr 2015 zeigen, dass die Zahl der Werkverträge zunimmt und es zum Teil deutliche Hinweise auf Missbrauch gibt.

Eine Befragung von Betriebsräten der IG Metall zeigt zum Beispiel:

  • In zwei von drei Betrieben (69 Prozent) werden mittlerweile Arbeiten über Werkverträge fremdvergeben.
  • In den vergangenen drei Jahren hat in 22 Prozent der Betriebe die Anzahl der Werkverträge zugenommen.
  • Werkverträge werden in allen betrieblichen Bereichen eingesetzt und betreffen Beschäftigte aller Qualifikationsniveaus.
  • Durch die Fremdvergabe werden auch Arbeiten mit zentraler Bedeutung für die Produktion ausgelagert. Somit wird direkt in die Wertschöpfungskette eingegriffen.
  • Oft werden Werkverträge für Kostensenkungen missbraucht. Das führt dazu, dass errungene Standards unterlaufen werden. In drei Viertel (73 Prozent) der Betriebe stellen Betriebsräte fest, dass die Beschäftigten in Werkvertrags-Firmen zu schlechteren Arbeits- und Entgeltbedingungen arbeiten müssen.

Diese und weitere Argumente und Fakten zum Thema hat der DGB jetzt in einem Flyer zusammengefasst: Der Flyer zum Download:

Wir lassen uns nicht spalten! Werkverträge und Leiharbeit: Missbrauch stoppen! (application/acrobat, 336 kB)

Quelle: DGB, 24. März 2016