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Minister Laumann: "Kümmerer-Projekte" für wohnungslose Menschen ein Erfolgsmodell

Pünktlich zum Tag der Wohnungslosen (11. September 2020) stellte Minister Laumann die ersten Ergebnisse der neuen Landesinitiative gegen Wohnungslosigkeit "Endlich ein ZUHAUSE!" vor: Im ersten halben Jahr nach dem Start der so genannten "Kümmerer-Projekte" in den 20 am meisten von Wohnungslosigkeit betroffenen Städten und Kreisen konnte bei insgesamt 440 Menschen ein drohender Wohnungsverlust abgewendet werden. Und mehr als 250 Wohnungen konnten bei der Wohnungswirtschaft akquiriert und an wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Personen vermittelt werden.

„Diese Zahlen sind sehr ermutigend und zeigen, dass sich unsere Kümmerer-Projekte zu einem Erfolgsmodell entwickeln“, sagte Sozialminister Karl-Josef Laumann. „Sozialarbeiter und Immobilienfachleute haben dabei eine Schlüsselrolle. Sie helfen wohnungslosen Menschen bei der Suche nach Wohnraum und sind auch später noch für sie da, wenn es mal Probleme gibt. Aber die ‚Kümmerer‘ sind auch Ansprechpartner für Vermieter, die an wohnungslose Menschen vermieten wollen.“

Zwei Beispiele: Eine dreiköpfige Familie im Rhein-Erft-Kreis musste ihre bisherige Wohnung verlassen und war von Wohnungslosigkeit bedroht. Hier fanden die Kümmerer eine neue Wohnung und konnten erreichen, dass die Familie so lange in der alten Wohnung bleiben durfte, bis die neue Wohnung frei wurde. So blieb der Familie der Aufenthalt in einer Notunterkunft erspart.

In Wuppertal konnte für eine wohnungslose Frau mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und einer Überschuldungsproblematik ebenfalls eine Wohnung gefunden werden. Hierdurch verbesserten sich ihre Lebensumstände so, dass sie voraussichtlich im nächsten Jahr ihren Schulabschluss machen wird.

Trotz vieler Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben die 20 „Kümmerer-Projekte“ bis zum 30. Juni 2020 bereits 1.884 Haushalte mit 2.817 betroffenen Personen beraten.

Bei etwa einem Drittel der Beratungsfälle (ca. 540 Haushalte mit insgesamt 1.040 Haushaltsmitgliedern) ging es um die Sicherung der Wohnung. Für 210 Haushalte mit insgesamt 440 Personen konnte die Wohnung gesichert werden. Lediglich in 22 Prozent der Fälle scheiterten die Bemühungen. Bei den restlichen handelt es sich um noch laufende Fälle. Bei den anderen Beratungen standen Themen wie Überschuldung, Suchtproblematiken, Existenzsicherung, gesundheitliche Probleme etc. im Mittelpunkt. Die Statistik ist noch im Aufbau, eine weitere Differenzierung ist für die Zukunft geplant.

Ein weiterer wichtiger Baustein der Landesinitiative ist die Kooperationsvereinbarung von Minister Laumann mit Vertreterinnen und Vertretern der Wohnungswirtschaft. Durch die Kooperationen mit den beteiligten Unternehmen (LEG Immobilien AG, Vivawest GmbH und Vonovia SE sowie dem Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen) konnten bisher 254 Wohnungen an wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen vermittelt werden.

Die Landesregierung hat die Mittel zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit von einer Million Euro im Jahr 2017 auf 7,1 Millionen Euro im Jahr 2020 angehoben. Allein für die „Kümmerer-Projekte“ stehen jährlich rund drei Millionen Euro zur Verfügung.

Der Tag der Wohnungslosen wird bundesweit jedes Jahr am 11. September begangen.

Quelle: MAGS NRW, 10. September 2020