Abschlussbericht erschienen: "Unternehmens-Netzwerk Inklusion"
Kleinere und mittlere Unternehmen in vielen Branchen und Regionen suchen nach qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, können ihren Bedarf aber nicht hinreichend decken. Um das Fachkräftepotenzial von Menschen mit Behinderungen besser nutzen zu können und die Inklusion in den Betrieben voranzubringen, gründeten Arbeitgeberverbände vor drei Jahren das "Unternehmens-Netzwerk Inklusion". Dieses Projekt legte nun seinen Abschlussbericht vor.
Ausgangspunkt des Projektes war die Tatsache, dass gerade kleine und mittlere Unternehmen zu wenig informiert sind über Unterstützungsangebote bei der Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Für viele Arbeitsgeber war und ist das gegliederte System der Rehabilitation zu bürokratisch und schwer durchschaubar. Der Anspruch der Beraterinnen und Berater vom Unternehmens-Netzwerk Inklusion war deshalb, für jeden Betrieb einen passenden und gangbaren Weg zu mehr Inklusion aufzuzeigen, und zwar durch sechs Bausteine der Projektarbeit: Sensibilisieren, Informieren, Inspirieren, Beraten, Begleiten und Unterstützen. Zu den Projektmaßnahmen zählten die Erstellung von Beratungsmaterialien, die Ansprache von Ausbildungsverantwortlichen und die gezielte Zusammenarbeit mit Kammern, Berufsbildungswerken, Integrationsämtern, Schulen sowie Jugendlichen und ihren Eltern.
Konkret führten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 3.483 Beratungen in 2.234 Unternehmen sowie bundesweit 314 Informationsveranstaltungen durch. Insgesamt wurden über 15.000 Unternehmen über die Produkte und Dienstleistungen informiert. 2.371 offene Stellen konnten an die Bundesagentur für Arbeit oder andere vermittelnde Einrichtungen gemeldet werden. Die Ergebnisse und Erfahrungen der Projektarbeit gingen zum Beispiel in ein Handbuch „Inklusive Führung“, das Jahrbuch „Inklusion nützt“ und den Leitfaden „Ziemlich beste Mitarbeiter“ ein. Hier finden Verantwortliche in Betrieben Informationen und praktische Tipps zu Unterstützungsmöglichkeiten, rechtlichen Fragen und konkreten Schritten hin zu einer inklusiveren Unternehmensstruktur.
Auch nach dem Abschluss des Projektes, das in acht Bundesländern aktiv war, benötigen Unternehmen Beratung und Unterstützung, wenn sie Menschen mit Behinderung ausbilden oder beschäftigen wollen. Die Autorinnen und Autoren des Abschlussberichts wünschen sich deshalb "einen zentralen Ansprechpartner für Arbeitgeber, organisiert in einem bundesweiten Beratungsnetz und ergänzt durch digitale Kommunikation und Serviceangebote".
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Quelle: www.ueberaus.de, 27. April 2020