Ingenieurmonitor 2018/II: Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen
Im zweiten Quartal 2018 waren monatsdurchschnittlich 129.470 offene Stellen zu besetzen, wovon 85.880 auf die acht klassischen Ingenieurberufskategorien und 43.590 auf Informatikberufe entfielen. Damit erreicht die Arbeitskräftenachfrage in den Ingenieurberufen ein neues Rekordniveau seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011. Im Vergleich zum Vorjahresquartal bedeutet dies ein Plus von 11,3 Prozent beziehungsweise knapp 13.160 Vakanzen.
Die weiterhin steigende Nachfrage nach Ingenieur- und IT-Know-how hat vielerlei Gründe. Zu den Treibern zählt die zunehmende Durchdringung der Gesellschaft und der Wirtschaft mit Digitalisierungstechnologien wie automatisiertem Fahren, IT-Sicherheit und Entwicklungen von Lösungen für das Smart Home. Dementsprechend suchen viele Unternehmen nach qualifiziertem Personal, um insbesondere IT- und Digitalisierungsprojekte umzusetzen. Doch die steigende Nachfrage bei einem gleichzeitig geringen Arbeitskräfteangebot verschärft die Engpässe und wirkt sich hemmend auf das Wachstum aus. So gaben im Rahmen einer Mittelstandsumfrage der DZ Bank zwei Drittel der Unternehmen an, Probleme bei der Mitarbeitersuche zu haben, jedes sechste unter ihnen konnte aufgrund dessen IT- oder Digitalisierungsprojekte nicht verwirklichen.
Die Informatikberufe bilden im zweiten Quartal 2018 mit monatsdurchschnittlich 43.590 offenen Stellen die größte Kategorie des Stellenangebots in den Ingenieurberufen. Gesucht werden insbesondere Schnittstellenkompetenzen von IT und Elektrotechnik. Auch die Bauingenieurberufe konnten mit rund 33.680 offenen Stellen weiterhin eine sehr hohe Nachfrage verzeichnen. Weiterhin waren in den Bereichen Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie Energie- und Elektrotechnik zusammengenommen 33.710 Vakanzen gemeldet, was einem Anteil von rund 26 Prozent des Gesamtstellenangebots in den Ingenieurberufen entspricht.
Gutachten für den Verein Deutscher Ingenieure
Oliver Koppel: Ingenieurmonitor 2018/II – Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen
Quelle: IW Kökn, 10. September 2018