Vom Internat in die Berufsschule? DIHK: Blockunterricht benötigt Infrastruktur
Angesichts des rückläufigen Angebots an Berufsschulen gerade in strukturschwachen Regionen müssen nach Auffassung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) alternative Unterrichtsmodelle weiter ausgebaut werden.
Eine Lösung kann Blockunterricht nach dem Vorbild von Nischenberufen sein, die bundesweit nur von wenigen Dutzend Jugendlichen erlernt werden. Hier besuchen die Azubis mehrere Wochen am Stück die Berufsschule und werden in dieser Zeit meist im Internat untergebracht.
"Bei Geigenbauern, Bürstenmachern oder Destillateuren ist das schon lange üblich", schilderte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" die Lage. Er erwarte, dass künftig weitere Ausbildungsgänge auf Blockunterricht umstellen müssten.
Denn: "Berufsschulunterricht für eine Handvoll Auszubildende zu betreiben, wäre auf Dauer nicht wirtschaftlich", sagte Dercks, "so bedauerlich das auch ist."
Allerdings erfordere die Umstellung auf ein Blocksystem Zeit, gab er zu bedenken. "Zunächst muss die Infrastruktur geschaffen werden", betonte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Ein Internat entsteht nicht über Nacht."
Quelle: DIHK, 26. Juni 2018