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Neue Chancen für Menschen ohne Berufsabschluss: "ValiKom" macht berufliches Können sichtbar

Im Projekt "ValiKom" entwickelten Handwerkskammern sowie Industrie- und Handelskammern deshalb gemeinsam ein "Validierungsverfahren", das es erlaubt, in der Praxis erworbene berufliche Kompetenzen sichtbar und mit anerkannten Berufen vergleichbar zu machen.

Wie gewinnen Arbeitgeber ein realistisches Bild von den beruflichen Fähigkeiten von Menschen, die keine Abschlussprüfungen vorzuweisen haben? Antworten gab es bei der Fachtagung "Können sichtbar machen – Berufliche Kompetenzen validieren" am heutigen Donnerstag in Berlin.

Nicht nur im Studium oder in der Ausbildung, sondern vor allem im aktiven Arbeitsleben werden berufliches Können und Kompetenzen aufgebaut. Doch diese lassen sich ohne ein Prüfungszeugnis nur schwer nachweisen, und so haben Menschen ohne Berufsabschluss deutlich geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Im Projekt "ValiKom" entwickelten Handwerkskammern sowie Industrie- und Handelskammern deshalb gemeinsam ein "Validierungsverfahren", das es erlaubt, in der Praxis erworbene berufliche Kompetenzen sichtbar und mit anerkannten Berufen vergleichbar zu machen. Bei der heutigen Fachtagung wurde das Modell erstmals einer breiten Fachöffentlichkeit vorgestellt.

"Das Validierungsverfahren schließt eine Lücke im Berufsbildungssystem und fügt sich in dessen Strukturen ein, indem es sich auf die anerkannten Berufsabschlüsse bezieht", lobte in Berlin Kornelia Haugg, Leiterin der Abteilung Berufliche Bildung, Lebenslanges Lernen im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). "Davon profitieren der Einzelne, der seine Stärken bisher nicht ausreichend nachweisen kann, und die Betriebe, die alle Potenziale zur Überwindung des absehbaren Fachkräftemangels heben müssen."

Letzteres stand für die Spitzenverbände der Kammern bei der Initiierung des Projekts auch im Mittelpunkt. Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, erwartet, dass die Validierung von Berufskompetenzen vielen Menschen neue Entwicklungsperspektiven eröffnen wird: "Das Verfahren macht transparent, was jemand kann und wo Qualifizierungsbedarf besteht", so Dercks. "Das unterstützt die Unternehmen bei der Personaleinstellung und -entwicklung."

Und Dirk Palige, Geschäftsführer des Deutschen Handwerkskammertages, stellte fest: "Es fehlt in zahlreichen Berufen und Regionen an qualifizierten Fachkräften. Jeder Mensch, der etwas kann und motiviert ist, hat im Handwerk beste Aussichten und soll dabei unterstützt werden, die Chancen zu nutzen."

Menschen, die bereits an Validierungsverfahren teilgenommen haben, bestätigen, dass ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten dadurch bestärkt wurde – ein wichtiger Schritt in Richtung Karriere und berufliches Fortkommen.

Das Verbundprojekt ValiKom wird seit Ende 2015 vom BMBF gefördert. Das von ValiKom entwickelte Verfahren wird noch bis Ende März 2018 erprobt. Alle Informationen gibt es unter der Adresse www.validierungsverfahren.de.

Ansprechpartnerin:

Kathrin Tews
T +49 30 20308 - 2522
F +49 30 20308 - 52522
tews.kathrin@dihk.de


Quelle: DIHK, 14. Dezember 2017