WHKT: Auszubildende als "Ausbildungsbotschafter" - Ein mehr als lohnenswerter Ansatz zur Berufsorientierung
In zwei Projektjahren wurden 2.800 Auszubildende als "Ausbildungsbotschafter" geschult, die über 45.000 Schülerinnen und Schülern ihre 189 Ausbildungsberufe vorgestellt haben.
Seit dem 1. Januar 2016 haben Ausbildungsbotschafter Einsätze in den Schulen Nordrhein-Westfalens. Ihr Vorteil: Als Auszubildende können sie den Schülerinnen und Schülern ihre Berufsbilder mit Herzblut und vor allem auf Augenhöhe vorstellen. Geschult werden die jungen Auszubildenden von eigens hierfür beschäftigten Koordinatoren in den Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerkskammern des Landes. Die Unternehmen leisten damit einen weiteren Beitrag zur systematischen Berufsorientierung aller Schülerinnen und Schüler, indem sie die Auszubildenden für ihre Schuleinsätze und die Schulungen während der Arbeitszeit freistellen. Die Schulen bauen die Besuche der Ausbildungsbotschafter/innen in ihre Unterrichtspläne ein. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
So groß wie die erreichten Zahlen ist aber auch das verbliebene Potenzial für die Ausbildungsbotschafter: Von den 5.450 Schulen im Land wurden bisher knapp 10% erreicht. Im Jahr 2018 soll deshalb der Fokus auf der Gewinnung von weiteren Schulen liegen. Auf Seiten der Auszubildenden möchten die Koordinatoren gezielt auch Studienabbrecher/innen und Geflüchtete für die Tätigkeit als Ausbildungsbotschafter gewinnen, da besonders diese Zielgruppen auch Vorbilder benötigen.
Das Projekt Ausbildungsbotschafter, an dem 5 Handwerkskammern und 12 Industrie- und Handelskammern beteiligt sind, wird mit Mitteln des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Sozialfonds gefördert. Die Projektleitung liegt bei der IBP IHK-Beratungs- und Projektgesellschaft.
Quelle: WHKT-Report 11/2017