Studie: Welche Berufsausbildungen sind durch akademische Bildungsangebote gefährdet?
Immer mehr junge Menschen nehmen ein Studium statt einer (dualen) Ausbildung auf. Diese Verschiebung zwischen Studium und Ausbildung hat Konsequenzen für das deutsche Bildungs- und Beschäftigungssystem. Ein Wettbewerb zwischen akademischen und beruflichen Bildungsgängen zu Lasten der Berufsausbildung wird befürchtet. Doch wie groß ist der inhaltliche Überschneidungsbereich und damit das Potenzial dafür, dass berufliche Ausbildungen zukünftig durch ein Studium ersetzt werden?
Immer mehr Schüler verlassen die Schule mit einer Hochschulzugangsberechtigung und können sich zwischen einer Berufsausbildung und einer akademischen Ausbildung entscheiden. Viele dieser Jugendlichen nehmen ein Studium auf - zu Ungunsten der (dualen) Berufsausbildung. Doch nicht nur das Bildungsverhalten der Menschen, sondern auch das Bildungssystem selbst ist im Wandel. Die wachsende Zahl dualer Studiengänge ist nur ein Anzeichen dafür, dass die lange gewahrte Trennmauer zwischen akademischer und beruflicher Bildung bröckelt.
Diese Verschiebungen zwischen Studium und Ausbildung haben Konsequenzen für das deutsche Bildungs- und Beschäftigungssystem. Ein Wettbewerb zwischen akademischen und beruflichen Bildungsgängen zu Lasten der Berufsausbildung wird befürchtet. Doch wie groß ist der inhaltliche Überschneidungsbereich und damit das Potenzial dafür, dass berufliche Ausbildungen zukünftig durch ein Studium ersetzt werden? Welche Hinweise auf einen Wettbewerb zwischen den beiden Bildungsbereichen gibt es? Welche Berufe bzw. Berufsgruppen sind von einer Akademisierung besonders betroffen?
Die Autoren der vorliegenden Studie, Prof. Dr. Dieter Euler und Prof. Dr. Eckart Severing, versuchen Antworten auf diese Fragen zu geben und den Überschneidungsbereich zwischen beruflicher und akademischer Bildung genauer zu untersuchen. Es geht um die Versachlichung einer oft voreingenommen geführten Debatte um die Konkurrenz zwischen beruflicher und akademischer Bildung.
Quelle: Bertelsmann Stiftung, Oktober 2017