Exportierende und nicht exportierende Betriebe: Unterschiede beim Weiterbildungsengagement
Durchschnittlich 58 Prozent der exportierenden Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes förderten in den Jahren von 2000 bis 2014 die Weiterbildung ihrer Beschäftigten. Bei den nicht exportierenden Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes lag der Anteil bei 34 Prozent. Allerdings konzentriert sich die Weiterbildung in den Exportbetrieben auf einen kleineren Anteil der Beschäftigten als bei den nicht exportierenden Betrieben. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.
Fast ein Drittel aller Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland setzt Produkte im Ausland ab. Die Exportbetriebe unterscheiden sich von den nicht exportierenden Betrieben in einigen Merkmalen: sie sind größer, beschäftigen mehr Hochqualifizierte und betreiben häufiger eigene Forschung und Entwicklung. Exportbetriebe des Verarbeitenden Gewerbes haben im Durchschnitt 80 Mitarbeiter, Nicht-Exportbetriebe dagegen 17. Der Anteil von Hochschulabsolventen an den Beschäftigten beträgt bei den Exportbetrieben 15 Prozent, bei Nicht-Exportbetrieben acht Prozent. 36 Prozent der Exportbetriebe des Verarbeitenden Gewerbes haben eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, bei den nicht exportierenden Betrieben sind es fünf Prozent.
Diese Unterschiede wirken sich auch auf das Weiterbildungsengagement der Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes aus. Dabei konzentriert sich die Weiterbildung in den Exportbetrieben stärker als in den nicht exportierenden Betrieben auf bestimmte Bereiche und Gruppen von Personen. In den Jahren 2000 bis 2014 nahmen in Exportbetrieben, die sich an Weiterbildung beteiligten, durchschnittlich 29 Prozent aller Beschäftigten an Weiterbildungen teil, in den nicht exportierenden Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes waren es 40 Prozent. Im zeitlichen Verlauf stieg der Anteil jeweils: So wurden im Jahr 2014 in den Exportbetrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit Weiterbildungsengagement 37 Prozent der Mitarbeiter weitergebildet, bei den nicht exportierenden Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes 45 Prozent. Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft waren es 40 Prozent.
Größere Abweichungen zur Gesamtwirtschaft zeigen sich dagegen, wenn man nicht nur die Betriebe mit Weiterbildungsbeteiligung betrachtet, sondern die Weiterbildungsbeteiligung der Beschäftigten des Verarbeitenden Gewerbes insgesamt mit der durchschnittlichen Weiterbildungsbeteiligung in der Gesamtwirtschaft vergleicht. Im Jahr 2014 nahmen 20 Prozent der Mitarbeiter im Verarbeitenden Gewerbe und 32 Prozent der Mitarbeiter in der Gesamtwirtschaft an einer betrieblich geförderten Weiterbildung teil.
Die IAB-Studie ist im Internet abrufbar. Datengrundlage ist das IAB-Betriebspanel, eine repräsentative Befragung von mehr als 16.000 Betrieben.
Quelle: IAB, 3. März 2017