15.11.2020

Themenübergreifend, Arbeitsgestaltung und Fachkräftesicherung

Digitalisierungsprozesse geschlechtergerecht gestalten! Hinweise und Vorschläge für die betriebliche Praxis

Digitalisierung ist ein Prozess, der im Prinzip bereits mit der Einführung des ersten Computers begonnen hat, der aber seit etwa einem Jahrzehnt in Zusammenhang mit dem Begriff „Industrie 4.0“ immer stärker in die öffentliche Diskussion rückt. Schon bei einer genauen Definition des Begriffs wird Digitalisierung jedoch weniger greifbar. Es handelt sich nicht einfach um die Einführung neuer Technologien: die digitale Vernetzung schafft neue und vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten und dynamische Veränderungsprozesse, die die gesamte Gesellschaft erfassen und so auch die Arbeitswelt verändern.

Diese Prozesse wurden durch die Corona-Pandemie noch einmal beschleunigt. Eine kritische und fruchtbare Auseinandersetzung, die auch nach der Gestaltung der Digitalisierung im Sinne aller Beschäftigten fragt, bleibt allerdings zurzeit oft auf der Strecke. Daher sollen hier die Ergebnisse des Workshops „Digitalisierungsprozesse geschlechtergerecht gestalten“ vom 11. März 2020 und die Erfahrungen mit der Digitalisierung der vergangenen Monate genutzt werden, um noch einmal einen kritischen Blick auf die Gestaltungsmöglichkeiten der digitalen Prozesse zu werfen. Im Folgenden werden einige Herausforderungen aufgezeigt, die die Digitalisierung der Arbeitswelt schafft. Damit wird das Arbeitspapier nicht den komplexen gesellschaftlichen Veränderungen durch die Digitalisierung gerecht und kann auch nicht auf die vielen, sicherlich auch positiven Effekte Bezug nehmen. Es handelt sich aber, zum Teil an konkreten Beispielen verdeutlicht, um ganz praktische Überlegungen für diejenigen, die sich auf betrieblicher Ebene mit fairen Arbeitsbedingungen und gerechter Gestaltung von Arbeit beschäftigen.

Arbeitspapier der G.I.B., 2020